Zählen bis der Mod kommt

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    In 11 Schritten zum unbeliebtesten Kollegen der Firma




    1. Die gute, alte Hypochondritis
    Halskratzen, Bauchschmerzen, steifer Nacken? Egal wie klein oder groß deine Beschwerde ist: Lass deine Kollegen stets daran teilhaben. Gib dir dabei Mühe, auch unbedeutend wirkende Wehwehchen als dein baldiges Ableben darzustellen. Google deine Symptome und halte alle über deine Diagnosen am Laufenden. Bestehe auf ein angemessenes Maß an Mitleid.

    2. No need for Meet and Greet
    Zeig deinen Unmut über ein Meeting indem du grundsätzlich fünf bis zehn Minuten zu spät erscheinst. Bitte deine Kollegen nochmal alles Gesagte zu wiederholen, während du erst mal geräuschvoll dein mitgebrachtes Frühstück verzehrst. Anschließend kannst du dich einer Runde Candy Crush widmen oder auf Twitter deine Meinung über nervige Meetings kundtun. Alternativ kannst du auch einen Freund anrufen und ihm von deiner Lustlosigkeit erzählen. Weise die anderen darauf hin, bitte ruhig zu sein und eröffne dein Telefonat mit: „Ne, ich hab grad eh nix Wichtiges zu tun.“

    3. Bring deine Kollegen in Teufels Küche
    Markiere in der Büroküche mit Krümeln und gebrauchten Teebeuteln dein Revier. Hinterlasse aufwändige Architekturen aus zerknüllten Servietten und gebrauchten Zahnstochern auf dem Esstisch. Wieviele schmutzige Kaffeetassen kannst du
    aufeinander stapeln?

    4. Alles meins!
    Horte unnötig viel Büromaterial, das du dir aus anderen Abteilungen geborgt hast. Belasse es nicht dabei, dir etwas mit Erlaubnis zu borgen. Nimm dir gelegentlich auch Kugelschreiber, Tastaturen oder Schreibtische von Kollegen, die gerade nicht
    am Platz sind. Damit lehrst du sie eine wichtige Lektion fürs Leben: Wenn dir etwas wichtig ist, passt du darauf auf.

    5. Spar’s dir einfach
    Borg dir beim gemeinsamen Lunch grundsätzlich Geld von deinen Kollegen. Gehe dabei strategisch im Rotationsprinzip vor und lote nach und nach die Grenzen der jeweiligen Person aus. Führe eine Excel-Liste um dein Zusatzeinkommen genau im Blick zu behalten. Kurz nachgerechnet: Wenn dir an fünf Tagen pro Woche ein Mittagessen à 7,50 € ausgeben lässt, hast du am Ende des Jahres genug für zwei herrliche Wochen am balinesischen Strand gespart. Vergiss nicht, deine spendablen Kollegen mit einer Ansichtskarte zu bedenken.

    6. There’s a new sheriff in town!
    Erkläre dich selbst zum Fashionpolice-Sheriff deines Büros. Lass keinen modischen Fauxpas unkommentiert. Hat dein Kollege für das Slim-Fit-Hemd eindeutig zu viel Hüftspeck? Oder sollte die Dame aus der Buchhaltung in ihrem Alter nicht mehr so viele Farben tragen? Viele Leute sind sich ihrer modischen Verbrechen gar nicht bewusst und daher auf deine fachmännische Meinung angewiesen. Am besten teilst du schriftliche Verwarnungen aus, um den Ernst der Lage zu unterstreichen.


    7. Your office is your castle

    Fühl dich wie daheim indem du die Arbeitsbedingungen an deine persönlichen Bedürfnisse anpasst. Übernimm die Kontrolle über die Klimaanlage und verteile wertvolle Ratschläge an deine schwitzenden Kollegen, wie: „Schwitzen ist richtig gut für die Gesundheit. Entgiftet den Körper.“
    Ersetze auch das Büroradio durch Musik deiner Wahl. Lege dabei Wert auf möglichst obskure Genres und Bands, von denen noch nie jemand gehört hat. Hast du eine schöne Singstimme? Dann kannst du auch selbst musizieren. Du kannst nicht singen? Völlig egal, Übung macht schließlich den Meister. Aus Stiften, Gläsern und Tischplatten lassen sich dabei hervorragend Instrumente improvisieren.

    8. Zu viel Information
    Dein Zwergkaninchen hat Heuschnupfen? Die Schwägerin des Cousins deiner Nachbarin hat ihren Mann in flagranti mit dem Postboten erwischt? Dieser dreckige Schuft! Lass deine Kollegen an deinem spannenden Leben teilhaben, indem du deine privaten Telefonate ausschließlich im Büro führst. Schalte dabei am besten auf Lautsprecher, um die Hände frei zu haben. So kannst du nebenbei den Schaum von deinem Cappuccino löffeln oder deinen Bubbleshooter-Score erhöhen.

    9. Vollzeitbeschäftigt in Teilzeit
    Betone stets, wie viel du zu tun hast. Dabei musst du gar nicht wirklich viel zu tun haben. Es reicht, wenn du es nur immer wieder herunterbetest. Lass deine weniger wichtigen Kollegen wissen, wie glücklich sie sich schätzen können, anspruchslose Posten zu bekleiden. Haue intensiv und lautstark in deine Tasten, um zu unterstreichen, wie beschäftigt du bist. Es ist ganz egal, ob du dabei eigentlich deine Einkaufsliste oder ein Amazon-Review tippst.

    10. Wertvolle Hilfe
    Jemand bittet dich um etwas? Rolle besonders heftig mit den Augen und frage mindestens dreimal nach, ob das ihr Ernst ist. Kläre ab, was für dich dabei rausspringt. Für einen kleineren Gefallen kannst du zum Beispiel ein Stück Kuchen einfordern. Für größere Dienste aber auch mal einen besseren Parkplatz am Firmengelände. Oder hat der Chef ein Anliegen an dich, auf das du null Lust hast? Dann kannst du auch eine Beförderung verlangen. Handle einen guten Deal für dich aus und gib der Bitte schließlich unter lautem Schnauben nach. Murmle dabei immer wieder: „Dafür werde ich eindeutig nicht ausreichend bezahlt.“ Arbeite betont langsam, besonders wenn es sich um eine dringende Angelegenheit handelt. Du bist schließlich nicht die Wohlfahrt für unfähige Kollegen und überforderte Chefs.

    11. Zeit für eine Expertenmeinung
    Zeige, dass du von allem mehr Ahnung im kleinen Finger hast als sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens zusammen. Du hast alle drei Teile von Natürlich Blond gesehen? Das befähigt dich in jedem Fall dazu, die Rechtsauskunft des Firmenanwalts anzuzweifeln. Oder könnten deine Google-Skills die IT-Abteilung komplett ersetzen? Vielleicht hast du ja auch neulich einen Galileo-Beitrag über Food-Blogger gesehen, und hast nun den vollen Durchblick in Sachen Influencer Marketing. Eins ist sicher: Wenn du den Laden schmeißen würdest, würde er sicherlich bessere Zahlen schreiben. Sorge daher auf jeden Fall dafür, dass deine Kollegen merken, was sie an dir haben.

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